In der Provence gibt es nicht nur schöne Städte und Dörfer anzuschauen, sondern die Provence hat auch eine ganz besondere Landschaft, die man sich am besten durch Wandern erschliesst. Und bei dieser Reise in die Provence stand das Wandern im Vordergrund. Die Beschreibung der Wanderungen ist auch erhältlich in
Die Ausgangsbasis war Avignon, da diese Stadt sehr zentral in der Provence gelegen ist. Meist brauchten wir weniger eine Stunde und 30 Minuten zu den Ausgangspunkten der Wanderungen. Ausserdem ist Avignon eine sehr schöne Stadt, die zum Schlendern am Abend einlädt. Die zweite Septemberhälfte ist eine gute Zeit für Wanderungen dort. Im Sommer kann es extrem heiss sein. Und wegen der Feuergefahr sind viele Wege geschlossen oder nur morgens geöffnet. Aber diese Einschränkungen gab es nicht mehr, als wir wandern waren.
Es ist unerlässlich, gute Streckenbeschreibungen zu haben. Unsere Wanderungen folgten den Beschreibungen in zwei Büchern.
Im Folgenden ist ein Überblick über unsere Wanderungen. Die Tabelle zeigt auch die Nummern der Wanderungen aus den entsprechenden Büchern. Die Distanzen und Zeiten sind aus den Büchern, da sie recht realistisch sind. Eine Kurzbeschreibung der Wanderungen ist auch dabei.
# | Name | # aus Wanderführer | Länge | Zeit | Höhenmeter |
---|---|---|---|---|---|
1 | Die Schlucht Font Jouvale und die Falaise de Lioux | # 14 + # 13 aus "Genusswandern Provence" | 15 km | 4:15 | 535 m |
2 | Von Vauvenargues zum Croix de Provence | # 32 aus "Genusswandern Provence" | 18 km | 7:30 | 850 m |
3 | Von Maussane-les-Alpilles ins mittelalterliche Les Baux | # 22 aus "Wandern in der Provence" | 12 km | 4:00 | 250 m |
4 | Die Calanques von Cassis | Teil von # 27 aus "Wandern in der Provence" | 10 km | 3:00 | 200 m |
5 | Durch die Nordflanke des Mont Ventoux | # 6 aus "Genusswandern Provence" | 16 km | 6:15 | 740 m |
6 | Zu Daudets Mühle | Teil von # 31 aus "Genusswandern Provence" | 3 km | 1:00 | Flach |
7 | Auf dem Sentier Martel durch die Verdon-Schlucht | # 33 aus "Wandern in der Provence" bis zur Mescla und wieder zurück | 13 km | 5:30 | 400 m |
Dies waren letztlich zwei separate Wanderungen. Ausgangspunkt war jeweils die Ste-Madeleine Chapelle oberhalb von Le Château. Zunächst ging es nach Norden hin den Hügel hinauf und wieder hinunter bis zum nördlichen Eingang des Combe de Font Jouvale. Durch diese Schlucht gingen wir wieder zurück. Schön sind vor allem die Höhlen, die in prehistorischen Zeiten von Menschen bewohnt waren. Nachdem wir die Schlucht verlassen hatten, konnten wir in der Ferne auch die Ockerfelsen bei Roussillon sehen. Die zweite Strecke führte in nord-westlicher Richtung den Hügel hinauf, bis wir zu dem oberen Ende der Falaise de la Madeleine kamen. Dieser Abbruchkante folgten wir oben gen Süden. An ihrem Ende angekommen ging es dann wieder zurück zum Auto.
Die Wanderung begann bei dem Schloss von Vauvenargues, welches von Paul Cezanne mehrmals gemalt und von Pablo Picasso später gekauft wurde. Nach Überwindung eines Kamms führte der Weg zunächst flach in einem Tal entlang Richtung Westen. Dann ging es steil hinauf auf den Croix de Provence. Oben folgte der Weg knapp an der Kante des Sainte Victoire entlang gen Osten mit spektakulären Ausblicken. Nach einer guten Stunde erreichten wir die Stelle, an der der Weg ziemlich steil abwärts ging.
Von Maussane-les-Alpilles ging es zunächst zu den nördlich gelegenen Kalksteinfelsen. Durch eine Lücke gelangten wir in eine Senke mit vielen Olivenbäumen. Unterhalb von Les Baux kamen wir zur Chapelle des Trémaïé. An dieser vorbei ging es um den Felsen herum, auf dem Les Baux errichtet ist, um in das Dorf zu gelangen. Die vielen Touristen schreckten uns eher ab, so dass wir nicht lange verweilten. Statt dessen überquerten wir das Tal und erklommen den gegenüberliegenden Kalkfelsen, von dem aus man einen schönen Blick auf Les Baux hat. Nach einer langen Nordschleife kamen wir wieder zurück nach Les Baux. Mit leichten Variationen gegenüber dem Hinweg ging es zurück nach Maussane-les-Alpilles.
Diese Wanderung führte zunächst von Cassis durch den spärlichen Wald zur Calanque d'En Vau. Von dort führte der Weg oberhalb des Meeres zunächst an der Calanque de Port-Pin entlang, um schliesslich an der Calanque de Port-Miou zu enden.
Der klassischen Tour de France Strecke folgend ging es zunächst mit dem Auto bis hoch auf 1400 Meter zu dem Chalet Reynard. Hier begann die Wanderung, zunächst aufwärts, um dann beim Tête de la Grave die Nordflanke ein gutes Stück hinabzusteigen. Dort führte der Weg recht gleichmässig entlang mit vielen spektakulären Blicken und manchmal recht exponiert. Schliesslich ging es in vielen Serpentinen bis hoch zum Gipfel auf 1912 Meter. Der Abstieg folgte weit weniger spektakulär dem Grat.
Dies war ein entspannter Spaziergang von Fontvieille am Château de Montauban vorbei hin zu Daudets Mühle. Hier schrieb der Schriftsteller Alphonse Daudet 1866 die "Briefe aus meiner Mühle". Nach einem Picknick im Wald gingen wir wieder zurück.
Von dem Chalet de la Maline führte der Weg zunächst über Serpentinen recht steil zur Verdon hinunter. Dort folgte der Weg in stetem Auf und Ab der Verdon flussaufwärts. Es gab viele spektakuläre Aussichten, und der Weg war öfters recht exponiert. Trotzdem gab es gerade am Anfang mehrmals die Möglichkeit, bis ans Ufer der Verdon abzusteigen. Bei der Mescla fliesst die Artuby in die Verdon. Das war auch der Punkt, an dem wir umkehrten und denselben Weg zurückgingen.